von Jette Jordbaer, veröffentlicht: Samstag, 07. Dezember 2024, 14:19 Uhr
Der total verrückte Elterntausch
- Der total verrückte Elterntausch
- Was ist der Unterschied?
- Zurück zum Hörbuch
- Ein bisschen Magie
- Beurteilung
- Das vorausschaubare Ende
- Meine Bücher
Der total verrückte Elterntausch
Ich habe mir mal wieder ein Hörbuch ´reingezogen´. Is für Leute ab 9 Jahre. Geschrieben von David Baddiel. Wird von Max von der Groeben vorgetragen. Und trägt den total verrückten Titel: ´DEA (Die Eltern-Agentur): Der total verrückte Elterntausch`.
Was ist der Unterschied?
Nur so am Rande: Zurzeit lese ich ja auch das Buch ´Superflashboy´ von Salah Naoura, das für Menschen ab 8 Jahre gedacht is. Ich frage mich momentan, wie ein Lektor das so hypergenau einordnen kann, wann ein Text ab 8 oder ab 9 Jahre einzuordnen is. Betrifft das den Wortschatz? Die Länge des Satzbaus? Die An- oder Nicht-Anzahl der im Buch enthaltenen Bilder? Oder gibt es andere Kriterien, die dafür als Maßstab angelegt werden?
Der Achtjährige
Wenn man dazu Anna Wahlgren * befragt hätte, so hätte sie Folgendes gesagt (Achtung ich zitiere aus dem Kapitel ´Acht Jahre: Der Magier´ ihres Buches ´Das KinderBuch´): ´Meistens ist der Achtjährige überaus angenehm, voller Witz und Ideen, Fantasien und Enthusiasmus. [...] Spaß, Albernheit und Kichern gehören zur Tagesordnung [...]. (Seite 532, Beltz-Verlag 2004).
Der Neunjährige
Zum Neunjährigen führt sie in dem Kapitel, das mit der Überschrift ´Neun Jahre: Der Suchende´ betitelt ist, aus: ´Der Neunjährige ist suchend. Er sucht sich selbst, seine Freunde, den Sinn des Lebens, eine erträgliche Existenz, seine Eltern, Zärtlichkeit, Verständnis, Respekt, Liebe, Integrität und etwas Lustiges, das er machen kann. Das Letztgenannte ist nicht unbedingt immer am einfachsten.´ (Seite 539, Beltz-Verlag 2024).
Fazit
Also: Beide Menschlein sind lustig und suchen den Spaß, der Neunjährige tendiert allerdings schon zum Grübeln. Kein Wunder, nähert er sich doch der Pubertät, wo man beginnt alle Dinge auf einmal zu hinterfragen, die man bisher in Kauf genommen und für ´normal´ befunden und als ´richtig´ eingestuft hat.
Zurück zum Hörbuch
Nun haben wir es also mit einem Neunjährigen zu tun, der tatsächlich etwas sucht: Nämlich für ihn passende (bessere) Eltern. Wieso will er bessere Eltern finden?
Nun, das ist so: Barry ist unzufrieden und macht eine Liste, was er seinen Eltern alles vorwirft. Zum Beispiel mag er seinen Namen nicht. BARRY. Das klingt total blöd! James wäre ein viel besserer Name. So wie James Bond. Die Namen seiner Freunde, die deren Eltern ihnen gegeben haben, findet er auch viel cooler. Weil deren Eltern auch cooler sind. Deren Kinder heißen Luke. DJ. Oder Jake. (Was fast ein bisschen wie James klingt.)
Seine Freunde haben wirklich viel bessere Eltern. Die sind nicht so langweilig und nicht immer müde und schenken einem zum Geburtstag nicht etwas, was man gar nicht haben will. Darüber hinaus mögen Barrys Eltern seine Zwillingsschwestern viel lieber als ihn.
Ein bisschen Magie
Nach einem lautstarken Streit mit seinem Vater rauscht Barry in sein Zimmer. Dort hängen zwei Poster. Einmal von Lionel Messie und einmal von 007, die Barry beide glühend verehrt.
Die fangen an mit ihm zu sprechen, und dann fängt die Wand an zu glühen, und Barry befindet sich auf einmal in einer anderen Welt. Die gleicht zwar seiner eigenen, doch in dieser Welt können sich Kinder ihre Eltern selbst aussuchen. Ja, viele Eltern bewerben sich sogar um Kinder, damit diese sie nehmen.
Da Barry in fünf Tagen Geburtstag hat, muss er sich binnen dieser fünf Tage laut ´DEA´, der Eltern-Agentur, in dieser neuen Welt Eltern aussuchen, bei denen er bleiben möchte. In diesen ihm verbleibenden 5 Tagen wird er sich also fünf verschiedene Eltern anschauen und erhält dazu sozusagen das ´5-Tages-Paket´.
Die ersten Eltern sind reich, die zweiten berühmt (was irgendwie ähnlich is), die dritten fit (also sehr sportlich), die vierten cool (sie lassen einen alles machen, was man will), die fünften Eltern setzen einen und in in ihren Entscheidungen - was die Geschwister betrifft - immer an die 1. Stelle, man ist also ihr Lieblingskind.
Beurteilung
An manchen Stellen hatte diese Geschichte Überlängeeeeee, wo ich dachte: Oh, Gott ist das jetzt lang, das interessiert mich jetzt nicht so wahnsinnig.
Dann wiederum war die Geschichte wieder sehr lustig. Am witzigsten fand ich die Episode bei den coolen Eltern und dem Süßigkeitenladen. Und dass die coolen Eltern ihn am Ende gar nicht haben wollen, weil Barry mit seinem Verhalten das Leben seiner ´coolen´ Eltern zerstört und sie es durch ihre gezwungen-stoische Grundhaltung zerstören lassen.
Nach diesem einen Tag wollen sie ihn definitiv nicht behalten (vor allem die ´coole´ Mutter nicht) und zur DEA zurückschicken, obwohl Barry sie akzeptiert und genommen hätte. Wo er doch alle anderen Eltern davor als nicht passend abgelehnt hatte. Sehr witzig, denn bisher war man davon ausgegangen, dass nur die Eltern ´herausfordernd´ und nicht adäquat sind. Aber dass auch Kinder nicht zu ihren Eltern passen?
Nein, wenn man ehrlich ist, geht es hier eigentlich gar nicht so sehr um die Eltern oder das Kind, sondern um einen Erziehungsstil, der einfach nicht funktioniert, wenn man zusammenleben und Rücksicht auf die Bedürfnisse aller Beteiligten innerhalb einer Gruppe nehmen will.
Max von der Groeben liest die Geschichte übrigens sehr unterhaltsam. Manchmal ist es etwas anstrengend, ihm zuzuhören, vor allem, wenn er Barrys Schwestern liest oder einem immer mit dieser ausufernden Aufzählung ´Meremy, Beremy, Theremy, Jeremy, Schweremy, Seeanemone und Dave´ (oder so ähnlich) - den adoptierten Kindern der reichen Eltern (die ständig in dieser Geschichte auftauchen) - kommt. So oft, dass es dann aber auch schon wieder lustig ist. Am besten fand ich die Szene, als Max von der Groeben als Barrys Vater ganz am Anfang der Geschichte bei dem Streit Zuhause ausrastet und seine Stimme sich überschlägt. Echt, zum Schießen komisch ;)
Das vorausschaubare Ende
Ich glaube, jeder weiß schon von Anfang an (bevor die Geschichte überhaupt losgeht), dass Barry seine richtigen Eltern in seiner normalen Welt nach diesem kleinen ´magischen Ausflug´ und den Erlebnissen in der anderen Welt am besten finden und zu der Erkenntnis kommen wird, dass seine eigenen Eltern gar nicht mal so übel und eigentlich okay sind, dass das, was man denkt oder sich zusammenfantasiert, wie etwas idealerweise sein könnte, manchmal gar nicht so zutrifft und es weitaus ´schlimmere´ Eltern gibt ;).
Herrlich, sich solche Geschichten reinzuziehen.
*(die nun im Nachhinein offenbar umstritten is, keine Ahnung, ich denke, das tut jetzt hier und zur Aufspürung einer möglichen Charakterisierung nix zur Sache)
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